3. Die einzelne Individualität der Götter
Die Individualität und deren Darstellung kann sich nun aber mit der immer noch relativ abstrakten Besonderheit des Charakters nicht begnügen. Das Gestirn ist in seinem einfachen Gesetz erschöpft und bringt dies Gesetz zur Erscheinung; wenige bestimmte Charakterzüge geben dem Steinreiche seine Gestaltung; aber schon in der vegetabilischen Natur tut sich eine unendliche Fülle der mannigfachsten Formen, Übergänge, Vermischungen und Anomalien auf; die tierischen Organismen zeigen sich in einer noch größeren Breite der Verschiedenheit und Wechselwirkung mit der Äußerlichkeit, auf welche sie sich beziehen, und steigen wir endlich zum Geistigen und dessen Erscheinung herauf, so finden wir eine noch unendlich weitläufigere Vielseitigkeit des inneren und äußeren Daseins. Indem nun das klassische Ideal nicht bei der in sich beruhenden Individualität verharrt, sondern dieselbe auch in Bewegung zu setzen, mit anderem in Verhältnis zu bringen und darauf wirksam zu zeigen hat, so bleibt auch der Charakter der Götter nicht bei der in sich selbst noch substantiellen Bestimmtheit stehen, sondern tritt in weitere Besonderheiten herein. Diese sich aufschließende Bewegung zum äußerlichen Dasein hin und die damit verbundene Veränderlichkeit gibt nur die näheren Züge für die Einzelheit jedes Gottes ab, wie sie sich für eine lebendige Individualität gebührt und ihr notwendig ist. Mit solcher Art der Einzelheit ist aber zugleich die Zufälligkeit der besonderen Züge verknüpft, welche sich auf das Allgemeine der substantiellen Bedeutung nicht mehr zurückführen; dadurch wird diese partikulare Seite der einzelnen Götter zu etwas Positivem, welches deshalb auch nur als äußerliches Beiwesen umherstehen und nachklingen darf.
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